Entwurf für den öffentlichen Raum

Die IDEE


Inspiriert hat Guido Hofmann vornehmlich die Installation „CUBOS DE LA MEMORIA“ in Llanes (Asturien, Spanien), seines Meisters Professor Agustin Ibarrola. Der Aufwand, eine Atlantikmole als Hafenschutz zu schaffen, hat sehr viel mit dem Einsatz im Bergbau oder der Industrie gemeinsam. Es muss ein sehr großer Aufwand betrieben werden, um an das gewünschte Ziel zu gelangen (z.B. Bergbau für die Kohle, eine Mole bzw. ein Wellenbrecher für einen sicheren Hafen, Koksherstellung für Stahl oder Hochöfen zur Stahlerzeugung etc.). Der Strukturwandel — also die Transformation einer vom Bergbau und Stahlerzeugung geprägten Region, die Notwendigkeitdes Wandels durch die Globalisierung, die Flexibilität und die Chance das Alte (die Geschichte), mit neuen Aufgaben/Nutzen zu verbinden— zeichnet das Ruhrgebiet aus. Die schematische Grundform eines WELLENBRECHERs zu nehmen und in eine Stahl-Licht Installation umzuwandeln (s. Animation), bedeutet, ebenfalls einen Strukturwandel vorzunehmen. Die sonst massiven Betonklötze der Wellenbrecher werden in Originalgroße (3,5m x 3,5m x3,5m), aber visuell filigrane Stahlrahmen-Kuben transferiert und damit — mit Kunst— zu einem Ort, der den Struktur-Wandeln symbolisiert und einen Wandel darstellt.
Die Synergie zwischen der durch den Bergbau/Industrie geschaffenen Landschaft und der Kunst ist einmalig. IBA, Emscherkunst, Triennale, Kulturruhr, Kreativ-Wirtschaft und viele andere Kultur-Leuchttürme, aber auch kleinere Kunst-/Kultur-Quartiere, haben sich mittlerweile als feste Bestandteile der Region etabliert, und sind Tourismusmagnet und/oder Anschauungsobjekt für den geglückten Strukturwandel geworden.

Die künstlerische UMSETZUNG
Eine partielle Situation eines Wellenbrechers, also ein Ausschnitt, wird mit Stahlrahmen-Kuben/-Würfeln, (Maße Würfel 3,5m x 3,5m x 3,5m, Vierkantstahlrohr 18cm x 18cm x 1,5cm), auf einer Fläche von ca. 35m Länge, 27m Tiefe, 945qm begehbare Grundfläche, und 8,5m Höhe, nachempfunden. Da die Würfel wie massive Würfel behandelt, bzw. angeordnet sind, entstehen statisch äußerst interessante, und eindrucksvolle Ein- und -Durchsichten. Die Schwere der Kuben, und die Mächtigkeit der Installation, wird durch die „Filigranität“, und „Transparenz“ der Stahlrahmenkonstruktion, aufgehoben.

Lichtinstallationen „sägen“, bzw. transferieren geometrische Formen, z.B Kreis, Dreieck, Raute, und Wellenlinien in die Installation, und heben den statischen Eindruck partiell auf. Dieser Eindruck kann Form für Form nur von einem vorher fest definierten Punkt aus geschehen werden. Das Auge des Betrachters verbindet den Vordergrund mit den dahinter liegenden Lichtflächen zu einer Einheit. Sie scheinen in der Installation zu schweben. Verlässt der Betrachter den fest definierten Standort, löst sich das Bild in scheinbar willkürlich verteilte Farbflächen auf. Geschaffen werden diese, in verschieden Farben leuchtenden, Plastiken durch eine selbstleuchtende, hochfeste und witterungsbeständige Folie,
die dann Stück für Stück in der entsprechenden Größe an die einzelnen, hinter einander liegenden Rahmen aufgebracht werden. Bei Tageslicht lädt sich die Folie auf, und beginnt abends ab einer bestimmten Luxzahl gut sichtbar zu leuchten.

Der STANDORT und die UMRAUMGESTALTUNG
Denkbar ist die Umsetzung auf einem Platz / einem Park, oder, wegen Ihrer Dimensionen, die Gestaltung als Landmarke, an einem exponierten Ort, z.B. auf einer Bergehalde. Zum Beispiel: Halde Schöttelheide auf Prosper-Haniel in Bottrop, oder entlang der Emscher, bzw. Kanal, würden sich mögliche Standorte ergeben. Wegen der Nähe zu Agustin Ibarrola´s Installation TOTEMS auf Halde Haniel – dem Lehrmeister von Guido Hofmann – wäre die Halde Schöttelheide natürlich ein perfekter Standort. Oben der Meister, unten sein Schüler.


Kubische Formen, die Materialwahl, und die entstehenden Ein-, Durch- und Heraussichten des WELLENBRECHERS, ergänzen sich mit dem Umfeld, ohne miteinander zu konkurrieren.
Das Kunstwerk soll in einer leicht welligen Splittfläche (grau) stehen. Diese wiederum soll von einer ganz leicht welligen, Berge Material-Oberfläche gerahmt sein, die einer leichten Dünung des Meeres nachempfunden ist. Diese sollte dann mit Gräsern bewachsen/bepflanzt sein, die dann bei Wind den Eindruck der Meeresdünung verstärken.

Interview aus der Lokalzeit Ruhr – WDR